Ferien in Rummelsdorf – der Start der Serie...
Quelle: Foto-Auszug aus Spirou und Fantasio Band 1: Der Zauberer von Rummelsdorf (Seite 26), erschienen bei Carlsen Comics
Story
André Franquin lässt unsere beiden Helden Urlaub machen: Mit dem Fahrrad durch die Gegend und dabei zelten… soweit so gut, in den 50er Jahren ein normales Szenario für junge Leute, der Krieg liegt zurück, aber die Zeiten des Wirtschaftswunders haben noch lange nicht begonnen. Und unsere Helden suchen sich das kleine Dörfchen Rummelsdorf aus. Doch kaum haben sie dort Ihr Zelt aufgeschlagen, passieren merkwürdige und unheimliche Dinge: riesige Tiere und Pflanzen, schnell wachsende und alternde Tiere, dubiose Gestalten, aufgebrachte (oder betäubte) Dorfbewohner, ein seltsamer alter Graf und ein Bürgermeister, der Spirou und Fantasio schon bei der ersten Begegnung auf dem Kicker hat – ein Misstrauen, was sich in Zukunft (häufig korrekter Weise, muss man gestehen) immer wieder wiederholen wird…
Zeichnung & Hintergrund
Zeichnerisch ist der Comic noch in seinen Anfängen; inhaltlich bedient er die typischen Klischees der Zeit, denen sich Spirou und Fantasio allerdings entgegenstellen: Dem vermeintlich schuldigen Zigeuner stehen unsere beiden Helden schützend zur Seite; sie vermitteln zwischen den einzelnen Parteien bei der Lösung des „Konfliktes“ und im späteren zweiten Teil des Abenteuers stehen sie auf der Seite des Rechts und helfen der Polizei bei der Überführung eines Ganoven. Das im Übrigen das Thema „Doping“ noch nicht so ganz beachtet wurde, dürfen wir dann im zweiten Comic-Teil mit etwas Humor auch noch erkennen…
Gesamtnote
Auch wenn der Comic in Bezug zum späteren Verlauf der Serie noch recht „urtümlich“ gezeichnet ist und die Story noch nicht den Detailreichtum vieler späterer Bände erreicht, so zeigen sich schon im ersten Band ein deutlich ausgearbeiteter Spannungsbogen mit einer schönen Prise Humor. Ob die soziale Kritik hinsichtlich der Vorurteile von Franquin schon bewusst oder eher unbewusst eingebracht wurde, kann ich nicht sagen, zeigt allerdings schon das für die damalige Zeit fortschrittliche Denken von Spirou und Fantasio.
Ich bewerte den Comic mit insgesamt gut.