Johannes 15.2:
Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird Er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird Er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.
Der rechtschaffene Glaube sieht lediglich auf Christus, was Er ist, was Er getan, gelitten und erworben hat. Er sieht von Christus auf Gott, wozu Gott Seinen Sohn zum Christus und Herrn uns gegeben hat. Nun ist aber das Widerspiel vorhanden, ohne Aufhören und bis an die letzte Lebensstunde. Es soll aber nicht den Sieg davontragen, sondern der Glaube. – Damit der Glaube den Sieg davongetragen habe, wird uns nicht ein Heiligwerden gepredigt, wonach auf das Werden das Sein folgt, als machten wir uns heilig durch unsere Werke, sondern es wird uns ein Heiligsein gepredigt ohne Rücksicht auf unsere Werke, auf dass aus dem Sein das Werden hervorgehe! – Erst der Baum, dann die Frucht! Der den Baum geschaffen hat, schafft auch die Frucht, dass sie aus dem Baum durch dessen Saft als von selbst hervorgehe, lustig und prächtig. Da ist nichts, was von außen die Frucht macht, sondern sie geht hervor aus innerem Drang der Fruchtbarkeit des Baumes, und es kommt erst Knospe und Blüte, sodann die frucht klein und unansehnlich und gedeiht bis zur völligen Reife, durch das Widerspiel und allerlei Anfechtung hindurch.
So verhält es sich mit der Heiligung des Geistes. Sie ist da – wenn nicht, so ist der völlige Tod da. Ist sie aber da, so wird es an den Tag kommen. Das Wort Christi treibt die Frucht heraus und hervor. Nicht aus dem Menschen, sondern aus Christo durch Seinen Geist in den Menschen hinein, und macht den Menschen so tätig, wie der Baum tätig ist. Nicht durch sich selbst, sondern durch den inneren Drang, welcher in dem Baume ist.
(Kohlbrügge)