Matthäus 5.7:
Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Es ziemt sich nicht, dass dem, der nicht vergeben will, vergeben wird. Und dem Mangel dessen, der den Armen nicht helfen will, soll auch nicht abgeholfen werden. Gott wird uns mit unserem eigenen Maß messen. Und die, welche harte Herren und harte Gläubiger gewesen sind, werden finden, dass der Herr hart mit ihnen verfahren wird: Es wird aber ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat. – Lasst uns heute versuchen, zu vergeben! Lasst uns tragen und ertragen! Lasst uns freundlich, sanft und mild sein! Lasst uns das Tun anderer nicht zu streng auslegen, nicht beim Kaufen zu sehr feilschen, nicht alberne Zänkereien anfangen, nicht so verdrießlich sein, dass niemand es uns recht machen kann! Gewiss, wir wünschen, gesegnet zu werden, und wir wollen gern Barmherzigkeit erlangen; lasst uns barmherzig sein, damit uns Barmherzigkeit werde! Last uns die Bedingung erfüllen, damit wir uns die Seligpreisung aneignen können! Ist es nicht eine angenehme Pflicht, freundlich zu sein? Ist das nicht süßer, als zornig und unverträglich zu sein? O, wie viel Seligkeit steckt darin! Überdies ist das Erlangen der Barmherzigkeit eine reiche Belohnung. Wer anders als die unumschränkte Gnade konnte eine Verheißung wie diese geben? Wir sind gegen unsere Mitsterblichen so oft nur in Pfennigen barmherzig, während der Herr uns alle Schuld erlässt.
(Spurgeon)