SEPTEMBER

25. September

2. Könige 25.30:

Und es wurde ihm vom König sein ständiger Unterhalt bestimmt, den man ihm gab an jedem Tag sein ganzes Leben lang.

 

Jojachin ward nicht mit einem Vorrat auf Monate hinaus aus des Königs Palast entlassen, sondern sein Bedarf ward ihm tagtäglich dargereicht. Darin ist er ein treffliches Bild von dem seligen Zustand des Volkes Gottes. Ein täglicher Teil ist alles, was ein Mensch in Wahrheit nötig hat. Wir brauchen um den morgigen Tag nicht zu sorgen. Er hat noch nicht gedämmert, und seine Sorgen sind noch verborgen. Wenn wir jeden Tag genug haben, so leiden wir nie Mangel. Das Zuviel macht uns nur die Mühe des Aufbewahrens und lädt uns die Sorge vor den Dieben auf. Ein Stab ist dem Wanderer eine Stütze, aber ein Bündel Stäbe ist eine hindernde Last. Genug für den Tag – das ist alles, was wir erwarten sollten. Wer mehr begehrt, ist undankbar. Wenn unser Vater uns nicht mehr zukommen lässt, sollen wir uns mit dieser täglichen Handreichung begnügen. Jojachin ging es nicht anders als uns, und wie er haben wir wahrlich Ursache, dankbar zu sein.

Auch im Herzen bedarfst du einer täglichen Nahrung! Du hast keine vorrätige Kraft. Tag für Tag bist du auf die Hilfe von oben angewiesen. Es ist darum eine notwendige Gewissheit, dass tagtäglich dein Teil für dich bereit ist. Im Worte Gottes, in der Predigt, in der stillen Sammlung, im Gebet und im Harren auf Gott empfängst du immer wieder neue Stärkung. In deinem Heiland hast du die Erfüllung all deiner Herzensbedürfnisse. So erquicke dich denn an deinem täglichen Teil. Hungere nicht, solange das tägliche Brot der Güte Gottes auf dem Gnadentische bereit liegt. 

(Spurgeon)