2. September

1. Timotheus 1.15 – 16:

Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich (Paulus) der erste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als erstem alle Geduld erweise, zum Vorbild denen, die an Ihn glauben sollten zum ewigen Leben.

 

Mein Herz sagt immer: Ich wollte es alles gern glauben, dass ich wäre wie Petrus oder Paulus. Also wollen wir immer mit Werken hinan; geschenkt wollen wir es nicht haben und sprechen: Ich glaube, dass Maria, Petrus oder Paulus Brüder Christi sind – aber ich habe es nicht verdienet, bin auch nicht würdig einer solchen Ehre. Das aber sind lauter Narrendinge. Hörest du nicht, dass es ein Geschenk ist? Petrus ist ebenso wohl ein armer, bedürftiger Sünder wie du. So sagt nun das Wort allen beiden, zu dir gleich als zu Petrus, dass du Gottes Sohn und Gott dein Vater sei, dass dir Gott nicht mehr wolle schrecklich noch feindlich sein. Petrus nun ergreift solches Wort und hat es auch. Willst du auch werden wie Petrus, so tue auch also und ergreife das Wort. Lieber Herr Gott, ist es doch nicht um mehr zu tun, denn dass man es fasse und halte nur drauf und lasse es sich schenken.

(Luther)