OKTOBER

24. Oktober

Jakobus 2.17:

Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an sich selber.

 

Es bleibt eine ewige Wahrheit, dass der Glaube, wenn er keine Werke hat, an sich selber tot ist. Denn ich wüsste wahrlich nicht, was das für ein Glaube wäre, welcher, wo die Güter dieser Welt zur Hand sind, dem armen Bruder oder der armen Schwester sagen könnte: Gott berate euch, wärmet euch, sättigt euch, ohne ihnen zu geben, was des Leibes Notdurft ist. Es bleibt eine ewige Wahrheit, welche der Apostel Jakobus ausgesprochen hat, dass der Mensch aus Werken gerecht wird, und gewiss nicht aus dem Glauben allein. Man fühlt es den Worten des Apostels Jakobus an, dass das unter den Christen um sich greifende Geschwätz vom Glauben nicht im Entferntesten der Glaube ist, wie die Apostel denselben predigen. Aber darum macht der Glaube die Werke nicht, sondern der Glaube ist Werk, das ist: Der Glaube ist das einzige Werk, welches Gott gefällt, und schließt jedes andere Werk, schließt alles, was der Mensch in seiner Hand haben will, aus! Denn der Glaube ist ein Hinschwinden vor Gott, ein Anerkennen, dass gar nichts mit unserer Macht getan ist, sondern alles lediglich bei Gott und in Seiner Macht und Wahrheit beruht. Der Glaube ist also ein „sich unterwerfen“ dem Worte – einem jeglichen Worte – welches aus dem Munde Gottes geht. Und wie dieses Wort und diese Gnade einen bei allem Versinken festhält, so tut auch dieses Wort und diese Gnade das Werk, welches sie getan haben will!

(Kohlbrügge)