16. Oktober

Jeremia 17.17:

Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!

 

Des Christen Pfad glänzt nicht immer im Sonnenschein. Es gibt Zeiten der Dunkelheit und des Sturmes. Zwar steht in Gottes Wort geschrieben: Ihre Wege sind liebliche Wege und alle ihre Steige sind Friede, und es ist eine große Wahrheit, dass Gottesfurcht einem Menschen hienieden Frieden und Freude und droben die Seligkeit verheißt. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass, wenn des Gerechten Pfad gleich glänzet wie ein Licht, das da fortgeht und leuchtet bis auf den vollen Tag, dieses Licht sich doch manchmal verdunkelt. Bisweilen verdunkeln Wolken die Glaubenssonne und die Seele wandelt in Finsternis und sieht kein Licht. Es gibt viele, die eine Zeitlang sich der Gegenwart Gottes erfreuen durften. Sie haben sich im Sonnenschein gesonnt am Anfang ihrer Christenwallfahrt. Sie sind dahingegangen auf grünen Auen und haben sich erquickt am frischen Wasser. Aber plötzlich finden sie das herrliche Himmelsgewölbe über sich verdunkelt. Statt frischen Wassers finden sie trübe Ströme, die ihnen bitter schmecken. Dann sprechen sie: Wenn ich Gottes Kind wäre, dürfte es mir so nicht gehen. Ach, sage doch das nicht, der du jetzt im Dunkeln wandelst. Die Besten unter den Heiligen Gottes müssen Wermut trinken. Seine teuersten Kinder müssen das Kreuz tragen. Es gibt keinen Gläubigen, der ununterbrochenes Glück genossen hätte. Vielleicht schenkte der Herr dir zuerst einen leichten und unumwölkten Lebenspfad, weil du noch schwach und furchtsam warst. Aber jetzt, wo du im geistlichen Leben erstarkt bist, musst du in die reifere und rauere Erfahrung der erwachsenen Kinder Gottes eintreten. Wir haben Wind und Wetter nötig, um uns im Glauben zu üben, um den vermoderten Ast des Selbstvertrauens abzuschneiden und uns fester in Christus einzuwurzeln. Der Tag der Heimsuchung offenbart uns den Wert unserer herrlichen Hoffnung.

(Spurgeon)