14. November

Johannes 8.21a:

Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg.

 

Das ist erschrecklich, wenn Er weggeht, denn Er nimmt mit Sich das ewige Leben und Seligkeit, sowie alles, was Gott den Seinen geben will, und lässt dagegen den Tod, Teufel, Sünde und alles Unglück hinter sich. Man sieht solches unter den Juden. Unter den Moslems ist Er auch weg. Im Papsttum auch. Es ist nicht einer, der eine Seele erretten könnte. Also sind wir mit unserer großen Undankbarkeit auf der Bahn. Und wenn das Häuflein weg ist, das jetzt seufzet, Lust und Liebe zum Evangelium hat, und der Kern ausgeschält ist, so wird man darnach auch Prediger haben, die nicht eine Seele erhalten, lehren, noch trösten werden können. Ist also erschrecklich, wenn Er sagt: Ich gehe weg. Denn es geht mit weg die Gotteserkenntnis, der Verstand der Taufe und des Abendmahls, so dass man nicht weiß, was Gott, was Leben, was Gerechtigkeit und was Seligkeit ist – oder wie man von Sünde und Tod loskommen soll. Es geht alles mit weg und wird ärger, oder ja so arg, als es vor war.

(Luther)