25. Mai

Matthäus 8.25:

Herr, hilf uns, wir verderben.

 

In dieser äußersten Not schimmert noch ein Fünklein des Glaubens hervor, der sich selbst nicht fühlt, weil er spricht: Wir verderben. Denn wenn er sich selbst fühlte, so spräche er nicht: Wir verderben. Aber so fühlt er allein das Verderben und weiß nicht, dass er selber noch lebt und brennt. Denn wenn er nicht lebte noch brennte, so hätte er auch nicht einmal eine Empfindung. Aber siehe, Christus verwirft nicht diesen Funken, sondern macht ihn so groß, dass eine Feuersbrunst daraus wird, dadurch Wind und Meer gestillt werden. Also macht Er es mit uns allen, wenn wir in Angst und Schrecken sind. Wenn wir nur seufzen, ächzen und zum wenigsten mit einer einzigen Bewegung des Herzens sagen: Herr Jesu Christe, hilf oder es ist um meine Seligkeit geschehen! Alsbald wird man eine Linderung empfinden. Denn durch dergleichen Seufzer wird Christus bewogen, die Winde und das Meer zu bedrohen. Und also wird eine große Stille, das ist, es erfolgt Freude und Friede und hernach Lob und Danksagung.

(Luther)