MÄRZ

29. März

Psalm 55.23:

Wirf Deine anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.

 

Wenn Sorgen, auch wo sie sich auf wertvolle Gegenstände beziehen, uns über Gebühr gefangen nehmen, sind sie vom übel und eine Sünde. Die Mahnung, ängstliche Sorgen zu vermeiden, wird uns von unserem Herrn und Heiland immer wieder eingeschärft. Sie wird von den Aposteln wiederholt. Sie kann also nicht unbeachtet gelassen werden, ohne dass solche Nichtbeachtung eine Übertretung mit sich bringt. Der tiefinnerste Grund ängstlichen Sorgens liegt darin, dass wir meinen, wir seien weiser als Gott. Wir maßen uns an, an das zu denken, was Er nach unserer törichten Einbildung vergessen könnte. Wir mühen uns ab, unsere drückende Last auf den eigenen Rücken zu nehmen, als ob Er nicht imstande wäre oder nicht den Willen hätte, es für uns zu tun. Diese Anmaßung, uns in Seine Angelegenheiten drängen zu wollen, ist ganz und gar sündlich! Ja, noch mehr als das: Ängstliches Sorgen verführt oft zu sündhaften Handlungen. Wer sein Anliegen nicht ruhig in Gottes Hände Übergeben kann, sondern seine Last selbst schleppen will, wird gar leicht versucht, sich zur Erreichung seines Zweckes ungerechter Mittel zu bedienen. Diese Sünde verführt dazu, dass wir Gottes Rat und Weisheit verlassen und bei menschlicher Weisheit Hilfe suchen. Das heißt zu ‚löcherigen Brunnen’ zu gehen, statt zum lebendigen Wasser – eine Sünde, die schon vor alters dem Volke Israel zur Last fiel – Sorgen erwecken in uns Zweifel an Gottes Güte und Freundlichkeit, und dadurch erkaltet unsere Liebe zu Ihm. So führt uns Mangel an Vertrauen weit von Gott ab. Aber durch den einfältigen Glauben werfen wir jede Last, die uns zufällt, auf Ihn und sorgen nichts, weil Er es sich angelegen sein lässt, für uns zu sorgen. Das hält uns in Seiner Nähe und stärkt uns gegen manche Versuchung.

(Spurgeon)