28. Juni

Johannes 19.17a:

Und Er trug Sein Kreuz.

 

Heische, spricht Gott zu uns, ich will es Dir geben. Tue deinen Mund weit auf, ich will ihn füllen nach meinem Bunde mit euch, es soll euch an nichts fehlen. Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, und immerdar ist es ein Gott-Vorgreifen, so dass es eine Furcht abgibt, welche das Fleisch zerreißt. Wir besitzen Himmel und Erde in unserem Gott und sind verlegen, wenn uns ein Fünfgroschenstück fehlt für den morgigen Tag. Wir sind zur Reinheit, Freiheit und Ordnung geboren und wir vermögen alles, nur nicht diese Reinheit, Freiheit und Ordnung zu bewahren. Wir vermögen alles und fragen immerdar: Woher soll es kommen? Wir haben allerlei Fülle und gehen fortwährend zu Tränken, worin kein Wasser ist. Ein jeder, der das Gesetz seines Gottes mehr ehrt als sich selbst, weiß es so gut wie ich: Vor der Bekehrung, nach der Bekehrung, immerdar soll es bei dem alten Gebote bleiben: Sei mir gnädig, o Gott, und strafe mich nicht in deinem Zorn! Mit mir ans Kreuz, o Gott, ich habe es verdient! Mein Kreuz ist es, was hat dieser Gerechte getan? – Und dennoch Sein Kreuz, wenn es auch mein Kreuz ist! Denn ich habe es verdient, den Fluch, die ewige Schande, die ewige Schmach zu tragen, und darunter auf ewig umzukommen, und dennoch: Sein Kreuz. So hat es der ewigen Liebe Gottes gefallen. Was mein ist, wurde Sein – was Sein ist, wurde mein!

(Kohlbrügge)