25. Juni

Jesaja 48.10:

Siehe, ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elends.

 

Tröste dich, du schwergeprüfte Seele, mit diesem Wort. Träufelt es nicht hernieder wie ein sanfter Regen, der die Wut der Flammen dämpft? Ist es nicht ein Schutzkleid, gegen das des Feuers Wut keine Macht hat? Mag Trübsal kommen, dennoch hat Gott mich auserwählt. Armut, magst du mit schwerem Schritt meine Schwelle betreten, so ist Gott schon vorher in meinem Hause. Er hat mich auserwählt! Krankheit, magst du hereinschleichen, siehe, so ist schon mein Balsam bereit: Gott hat mich auserwählt. Was immer auch über mich kommen mag in diesem Tränental, ich weiß, dass Er mich auserwählt macht.  Und wenn du noch besseren und größeren Trostes bedarfst, so bedenke, dass des Menschen Sohn mit dir im Feuerofen ist. In deiner stillen Kammer sitzt Einer bei dir, den du nicht gesehen hast, den du aber liebst. Und gar oft, wenn du nichts davon ahnst, bettet Er dich weich in deiner Trübsal und legt dir dein Kissen zu Recht zum erquickenden Ruhelager. Du bist in großer Armut, aber in deiner einsamen Hütte geht der Fürst des Lebens und der Herrlichkeit aus und ein. Dein Freund ist dir ganz nahe. Du kannst Ihn nicht sehen, aber du fühlst seinen warmen Händedruck. Hörst du seine Stimme nicht? Siehe, gerade im finstern Tal der Todesschatten spricht Er zu dir: Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir; weiche nicht, denn Ich bin dein Gott. Ja, fürchte dich nicht, dein Jesus ist bei dir. In all deinen schweren Prüfungen ist Seine Gegenwart beides: dein Trost und dein Schutz. Nie verlässt Er den, den Er zu Seinem Eigentum auserwählt hat. Fürchte dich nicht, ich bin da – das ist Sein festes Verheißungswort für Seine Auserwählten, die im Ofen des Elends schmachten. Willst du dich also nicht recht fest an Christus anklammern?

(Spurgeon)