31. Juli

Galater 2.21a:

Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes.

 

So lehrt der Antichrist: Der Glaube nützt nichts, wenn er nicht Werke hat! Und durch diese falsche Überredung hat er die Wohltat Christi völlig verdunkelt und zerstört und an die Stelle der Gnade Christi und Seines Reiches die Lehre von den Werken und das Reich der Zeremonien gesetzt. Daraus kann leicht eingesehen werden, was das ist: Die Gnade Gottes verwerfen; nämlich dies: Aus dem Gesetz gerechtfertigt werden wollen! Wer aber hat jemals gehört, dass wir durch das Tun des Gesetzes die Gnade wegwerfen? Also Sünder werden, wenn wir das Gesetz halten? Nein, aber dann werfen wir die Gnade weg, wenn wir das Gesetz halten in der Meinung, dass wir dadurch gerechtfertigt werden.

Wer das Gesetz hält unter diesem Titel, dass er dadurch gerechtfertigt werden will, wirft die Gnade weg, schlägt Christus und Sein Opfer aus! Es ist schrecklich zu sagen, dass der Mensch so völlig verkehrt sein kann, dass er auch die Barmherzigkeit und Gnade Gottes wegwirft; und doch tut alle Welt gerade dies, wenn man auch nicht den Schein der Gnadenverwerfung haben will. Daher sagt man, dass man Gott höchste Ehre erweise.

(Luther)