16. Juli

Matthäus 6.26:

Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?

 

Hier ist das Heilmittel gegen die Sorge: Wir müssen lernen, uns auf die Führsorge Gottes zu stützen, denn der Unglaube ist die Mutter aller übermäßigen Sorgen. Die Geldgier ist nur dadurch zu heilen, dass wir Gottes Verheißungen annehmen, durch welche Er bezeugt, Er wolle für uns sorgen. So beruft sich der Apostel um die Gläubigen vom Geiz abzubringen, auf die Verheißung der Schrift in Hebräer 13.5: Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. Zum Vertrauen auf den Gott ermuntert uns Christus, der keinen der Seinigen vergisst, auch den Kleinsten nicht. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Erklärung, dass der himmlische Vater die Vögel ernähre. Denn obwohl es in der Tat ein Wunder ist wie sie am Leben erhalten werden, denken doch nur wenige daran, dass diese kleinen Geschöpfe ihr Leben nur der auch sie umfassenden Fürsorge Gottes verdanken. Wenn uns diese Tatsache lebendig vor der Seele steht, dass Gottes Hand auch die Vögel ernährt, wird es uns auch nicht schwer fallen, für uns zu hoffen, die wir nach Seinem Bilde geschaffen sind und zu Seinen Kindern gerechnet werden. Indem aber Christus von den Vögeln sagt: Sie säen nicht, sie ernten nicht, verlockt Er uns nicht zu träger Tatenlosigkeit, sondern Er meint nur: Auch wenn alle Hilfsmittel mangeln, sollen wir uns an der Führsorge Gottes genügen lassen, die den Geschöpfen reichlich das Nötige gibt. Christus hat also die Seinigen nur dieses lehren wollen, ihre Sorge auf Gott zu werfen.

(Calvin)