11. Juli

Römer 8.17:

Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf dass wir auch zur Herrlichkeit erhoben werden.

 

Hier finden wir den entscheidenden Beweis dafür, dass wir selig sind, weil Gott unser Vater ist. Kinder müssen einmal erben, und wenn Gott uns als Kinder angenommen hat, so ist uns auch eine Erbschaft von Ihm ausgesetzt. Worin diese besteht, wird alsbald angedeutet: Sie ist himmlisch, also unvergänglich und ewig und wird uns in Christus mitgeteilt. So weicht alle Ungewissheit, und unser Besitz muss wohl über alle Maßen reich sein; denn wir erben zusammen mit Gottes eingeborenem Sohne. Eben diese Größe und Herrlichkeit unseres Erbes will Paulus uns ins Herz prägen, damit solche Aussicht uns zufrieden und tüchtig mache, die Lockungen der Welt zu verachten und alle Leiden dieser Zeit geduldig zu ertragen.

Christi Miterben werden wir sein, wenn wir Ihm auf dem Wege zu Seiner Erbschaft folgen. Dass Paulus hier von Christus spricht, soll zur Ermahnung hinüber leiten. Der Gedankengang ist also: Gottes Erbe ist unser, weil Er uns in Gnaden zu Kindern angenommen hat. Um es dem Zweifel zu entziehen hat Er es Christus bereits als Besitz übertragen.

(Calvin)