FEBRUAR

27. Februar

Johannes 1.13:

Welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

 

Die Juden führten immer die Würde ihrer Abstammung auf der Zunge, als wären sie wegen ihrer Geburt aus heiligem Geschlecht von Natur lauter Heilige. Sie hätten sich mit gutem Grund ihrer Abstammung von Abraham rühmen können, wenn sie nicht aus der Art geschlagen wären, sondern seine echten Söhne gewesen wären. Doch das Rühmen, welches dem Glauben eigen ist, setzt alles Gute, das er hat, einzig auf Rechnung des gnädigen Gottes, nicht fleischlicher Abstammung. Johannes will also sagen: Wer aus den zuvor unreinen Heiden an Christus glaubt, kommt nicht von Mutterleibe an als ein Kind Gottes, sondern wird, um ein solches zu sein, neu gebildet.

Obwohl nun der Evangelist zunächst an die Juden mit ihrem fleischlichen Stolze denkt, lässt sich doch aus dieser Stelle eine allgemeine Lehre ziehen: Wenn wir Gottes Kinder heißen, so ist das uns nicht von Natur eigen, kommt auch nicht aus uns selbst, sondern davon, dass der Herr nach Seinem Willen, dass heißt, aus erbarmender Liebe, uns erzeugt hat! Daraus folgt erstens, dass der Glaube nicht aus uns hervorkommt, sondern die Frucht der geistlichen Wiedergeburt ist. Die Möglichkeit, dass irgendjemand glaube, ohne aus Gott erzeugt zu sein, verneint der Evangelist: Der Glaube ist eine Himmelsgabe. Zweitens ist der Glaube nicht ein kaltes, bloßes Wissen, da ja nur der zu glauben vermag, der vom Geiste Gottes neu gestaltet ist.

(Calvin)