19. Februar

Matthäus 10.23:

Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.

 

Es ist unmöglich, dass jemandem das Evangelium verwehret werden sollte! Denn es ist eine Lehre, die unter dem Himmel frei daher geht und an keinen Ort gebunden ist. Das ist wohl wahr: Städte, Ort und Raum, wo das Evangelium oder dessen Predigt sind, mögen die Herren daselbst wohl wehren. Aber du kannst diejenige Stadt oder solchen Ort zurück lassen und dem Evangelium an einem andern Ort nachlaufen und ist nicht nötig, dass du um des Evangeliums willen auch die Stadt oder den Ort einnehmest oder behältst – sondern lass dem Herren seine Stadt und folge du dem Evangelium nach, so leidest du, dass man dir Unrecht tue und dich verjagt, und leidest doch zugleich nicht, dass man dir das Evangelium nehme! Siehe, so kommen die zwei überein, leiden und nicht leiden. Sonst, wo du die Stadt auch mit dem Evangelium behalten willst, so raubst du dem Herrn der Stadt das Seine und gibst vor, du tust es um des Evangeliums willen. Lieber, das Evangelium lehrt dich nicht rauben und nehmen, wenngleich der Herr des Guts wider Gott und mit Unrecht und dir zu Schaden desselben missbraucht. Das Evangelium bedarf keines Raums noch einer Stadt, wo es bleibe: Es will und muss im Herzen bleiben!

(Luther)