AUGUST

19. August

Johannes 11.4:

Als Jesus das hörte, sprach Er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.

 

Aus den Worten unseres Herrn vernehmen wir, dass jeder Krankheit ein Ziel gesetzt ist. Lazarus musste wohl durch den Tod hindurchgehen, aber der Tod war nicht Ziel und Zweck seiner Krankheit. In jeder Krankheit spricht der Herr zu den Wogen des Leidens: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter.“ Es ist ermutigend, dass die Grenze genau bestimmt ist. Gott hat bei allen unseren Krankheiten eine Grenze gesetzt für Zeit, Art, Größe, Dauer und Wirkung unserer Leiden. Nichts Großes und nichts Geringes entgeht der Hand dessen, der auch die Haare auf eurem Haupt zählt. Die Grenze ist weislich abgewogen nach unseren Kräften, nach dem vorbestimmten Zweck und nach der beabsichtigten Gnadenwirkung. Die Heimsuchung kommt nicht aufs Geratewohl, die Gewalt jedes Rutenschlages ist aufs Genaueste abgemessen. Gott lässt sich keinen Missgriff zuschulden kommen, wenn Er die Mittel auswählt, die zur Heilung unserer Seele nötig sind. Wir dürfen nie zu viel leiden, noch werden wir zu spät erlöst. Die Grenze ist mit liebevoller Rücksicht bestimmt. „Denn Er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt.“ Ein Mutterherz ruft: „Schone meines Kindes!“ – Aber wo wäre eine Mutter so barmherzig wie unser gnädiger Gott? Wenn wir bedenken, wie unbändig wir sind, so ist es zu verwundern, dass wir nicht schärfer gezüchtigt werden. Es ist ein trostreicher Gedanke, dass der, der die Grenzen unserer Erde festgestellt hat, auch festgesetzt hat die Grenzen unserer Leiden.

(Spurgeon)