4. August

Johannes 15.2:

Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird Er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird Er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.

 

Der rechtschaffene Glaube sieht lediglich auf Christus, was Er ist, was Er getan, gelitten und erworben hat. Er sieht von Christus auf Gott, wozu Gott Seinen Sohn zum Christus und Herrn uns gegeben hat. Und wie dieser Glaube auf Gott und Christus sieht, so hat er keinen toten Gott oder toten Christus zum Gegenstand seines Vertrauens, sondern einen lebendigen! Er nun, der lebt, gibt das Leben, ist tätig in den Glaubenden mit dem Geist der Heiligung und macht sie tätig im Werk durch diesen Geist. Wo er aber tätig ist und tätig macht, da sieht es nicht mit einem mal so aus, als wäre ein vollkommenes Tun, eine vollkommene Heiligkeit da, sondern das Tätigsein Gottes und Christi ist ein Tätigsein in Gnaden. Und das Tätigsein des Gläubigen besteht darin, unaufhörlich zu empfangen und zu nehmen aus der Fülle Christi Gnade um Gnade. Wäre alles Tun mit einem Mal hienieden heilig und vollkommen, so würde das einen Stillstand verursachen, welcher dem Tode gleich wäre. Nun ist aber das Widerspiel vorhanden, ohne Aufhören und bis an die letzte Lebensstunde. Und es besteht das Tätigsein Gottes und Christi, wie auch das Tätigsein des Gläubigen durch den Geist der Heiligung eben darin, in der Gnade, welche in Christo Jesu ist, stark zu werden, um im Glauben Christi über das stete Widerspiel hinweg oder durch dasselbe hindurch zu kommen. Das Widerspiel soll nicht den Sieg davontragen, sondern der Glaube.

(Kohlbrügge)