24. April

2. Korinther 5.19a:

Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu.

 

Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber – das besagt mehr, als dass Gott durch Christus sich die Welt versöhnt habe. Es liegt ein voller Nachdruck auf diesem Satz: Gott war in Christus! Danach erfolgt erst die Aussage: Durch dessen Eintreten hat Er die Welt versöhnt. Im Sohne handelt also der Vater. Es ist keineswegs bloß im Allgemeinen davon die Rede, dass Christus göttliche Natur in sich trug. Der Vater selbst erscheint im Sohne, wie Jesu Worte in Johannes 10.38 lauten: Ich im Vater und der Vater in mir. Wer also den Sohn hat, der hat auch den Vater! Eben darum redet Paulus hier so ausdrücklich, damit wir lernen, uns an Christus allein genügen zu lassen; finden wir doch in Ihm auch Gott den Vater, der in voller Wahrheit im Sohne sich uns anbietet. Der sonst ferne Gott kommt in Christus uns nahe.

Ist Gott – abgesehen von Seiner Offenbarung in Christus – unser Feind, weil wir von der Gerechtigkeit gewichen sind, so ist uns nun der Vater im Sohne erschienen, um die Feindschaft aufzuheben, sich mit denen auszusöhnen, die ferne waren, und sie zu Seinen Kindern anzunehmen. Auf welche Weise sich dies vermittelt, folgt in dem nächsten Satz: Und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu. So lange Gott uns unsere Sünden zurechnet, muss Er uns hassen – kann Er doch Sündern nicht freundlich und gnädig sein! Darum schafft Er Vergebung und spricht uns daraufhin gerecht.

(Calvin)