23. April

Lukas 1.51:

Er übet Gewalt mit Seinem Arm und zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.

 

Das ist Gottes Töpferwerk, dass Er einen großen König wie Saul beim Kopf nimmt, der Ihn nicht fürchten noch Sein Wort vor Augen haben will, und zieht einen armen Hirten hervor, den Er zum König macht. Warum wollen sie denn pochen, auf ihre Weisheit stolz sein und sich nicht fürchten? Warum werfen sie den Kampf auf, als hätten sie alles von sich selber, wie jetzt Fürsten und Adel, Bürger und Bauern tun? Ich bin der und der, sagen sie, sollte ich mich von dem Pfaffen meistern lassen und tun, was er wollte? Wohlan, spricht unser Herr Gott, sei böse und weise, du wirst mich dennoch sitzen lassen müssen. Ich habe auch einen Arm; zücke ich den, so sieh dich vor; er ist sehr schwer und wird dich so drücken und dir so angst machen, dass du nicht wissen wirst, wo du daheim bist. Es ist Gottes Art also, wenn Er die Leute um ihrer Hoffart willen stürzen will, so macht Er sie zuerst zu Narren und blendet sie. Danach, wenn sie geblendet sind, sind sie bald geschändet, dass sie sich in ihrer Klugheit schämen müssen. Er führt sie mit ihrer eigenen Weisheit in das Verderben, auf dass sie ihre Anschläge auf das genaueste und beste machen wie Pharao in Ägypten, da er den Juden nacheilte durch das rote Meer. Wenn sie es denn auf das beste beschlossen haben und sagen: So und so wollen wir es angreifen, so spottet unser Herr Gott ihrer. Wohlan, spricht Er, gut also, ihr seid auf der rechten Bahn, nur flugs her. In den Stolz lässt Er sie hinan gehen. Aber plumps liegen sie auf einem Haufen.

(Luther)