9. April

Römer 11.7:

Die anderen sind verstockt,…

 

Wie allein die Auserwählten durch Gottes Gnade dem Verderben entrissen werden, so bleiben die, welche nicht erwählt sind, notwendig verblendet. Blickt Paulus auf die Verworfenen, so kommt ihr Untergang und ihre Verdammnis letztlich daher, dass sie von Gott sich selbst überlassen sind. Alle die verschiedenen Schriftstellen, welche Paulus zum Beweise dessen alsbald anführt, scheinen  nun nach ihrem jeweiligen Zusammenhange sämtlich vorauszusetzen, dass diese Verstockung und Verhärtung eine Strafe Gottes sei, welche die gerechte Antwort auf die Untaten der Gottlosen gibt. Paulus aber behauptet hier vielmehr: Nicht diejenigen werden verstockt, welche es um ihrer Bosheit willen verdient haben, sondern welche Gott vor der Grundlegung der Welt verworfen hat. Dieser scheinbare Widerspruch hebt sich, wenn man bedenkt, dass der Ursprung der Gottlosigkeit, welche den Zorn Gottes reizt und zur Strafe aufruft, in der Verkehrtheit eben der Natur liegt, die Gott sich selbst überlassen hat. Deshalb zitiert Paulus ganz mit Recht diese Sprüche von den Gottlosen ihrer Bosheit und ihrer Strafe auch für die Wahrheit von der ewigen Verwerfung: Denn diese Bosheit geht aus der Verwerfung hervor, wie die Früchte aus dem Baum und der Bach aus der Quelle.

(Calvin)