GALATER

GALATER

Calvins Auslegung zum Galaterbrief.

 

Galater 5.1-6

So bestehet nun in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. Siehe, ich Paulus sage euch: Wo ihr euch beschneiden lasst, so nützt euch Christus nichts. Ich zeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz schuldig ist zu tun. Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen. Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, der man hoffen muss. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.

 

Galater 5.7-12

Ihr liefet fein. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen? Solch Überreden ist nicht von dem, der euch berufen hat. Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich verstehe mich zu euch in dem Herrn, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei wer er wolle. Ich aber, liebe Brüder, so ich die Beschneidung noch predige, warum leide ich denn Verfolgung? So hätte ja das Ärgernis des Kreuzes aufgehört. Wollte Gott, dass sie auch ausgerottet würden, die euch verstören!

 

Galater 5.13-18

Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen; allein seht zu, dass ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebt, sondern durch die Liebe diene einer dem andern. Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem (3. Mose 19.18): Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. So ihr euch aber untereinander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht untereinander verzehrt werdet. Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch: dieselbigen sind wider einander, dass ihr nicht tut, was ihr wollt. Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetze.

 

Galater 5.19-21

Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch habe zuvor gesagt und sage noch zuvor, dass die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.

 

Galater 5.19-21

Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Welche aber Christus angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden. So wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln. Lasset uns nicht eitler Ehre geizig sein, einander zu entrüsten und zu hassen.

 

Galater 6.1-5

Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehl übereilt würde, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und siehe auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. So aber sich jemand lässt dünken, er sei etwas, So er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. Ein jeglicher aber prüfe sein eigen Werk, und alsdann wird er an ihm selber Ruhm haben und nicht an einem andern. Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.

 

Galater 6.6-10

Der aber unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet. Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch säet, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch säet, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten. Wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn wenn wir nicht ablassen, so werden wir zu seiner Zeit ernten. So lange wir nun Zeit haben, so lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.

 

Galater 6.11-13

Sehet, mit wie vielen Worten habe ich euch geschrieben mit eigener Hand. Die sich wollen angenehm machen nach dem Fleisch, die zwingen euch zu beschneiden, allein dass sie nicht mit dem Kreuz Christi verfolgt werden. Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht, sondern sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasst, auf dass sie sich von eurem Fleisch rühmen mögen.

 

Galater 6.14-18

Es sei aber ferne von mir rühmen, denn allein von dem Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern eine neue Kreatur. Und wie viele nach dieser Regel einhergehen, über die sei Friede und Barmherzigkeit, und über den Israel Gottes. In allem übrigen mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus seit mit eurem Geist, liebe Brüder! Amen.